Neu in Weingarten: eine Fahrradservicestation

Foto: Stadt Weingarten mit freundl. Genehmigung, v. l. Bürgermeister Geiger, Fachbereichsleiter Jens Herbst, Gerhard Wirbel und Anke Martin (Bürgerstiftung), Lucas Grimm vom Fahrradladen BICI

Foto: Stadt Weingarten mit freundl. Genehmigung, v. l. Bürgermeister Geiger, Fachbereichsleiter Jens Herbst, Gerhard Wirbel und Anke Martin (Bürgerstiftung), Lucas Grimm vom Fahrradladen BICI

 Mit einer Fahrradservicestation unterstützt die Bürgerstiftung Weingarten die Radfahrer.

Das Radfahren wird auch bei uns in Weingarten immer beliebter. Angesichts steigender Benzinpreise, um sich Bewegung zu verschaffen und um dazu beizutragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, besinnen sich immer mehr Bürger auf diese Art der Fortbewegung. Landkreise und Kommunen bemühen sich, das Radfahren attraktiv zu machen. Mit einer Servicestation am Stadtgarten leistet die Bürgerstiftung hierzu einen kleinen Beitrag.

Mit einem Reifenheber, einer Luftpumpe, einem Schraubenzieher, einem Schraubendreher und einem Satz von Schraubenschlüsseln können die Bürger eine Reifenpanne und andere kleine Schäden selbst beheben. Mit einem QR Code kann sich der Radfahrer eine Anleitung für die Reparatur auf sein Smartphone laden.

2096 € hat die Bürgerstiftung für die Anlage mit Montage und allen Nebenkosten aufgewendet. Ein großes Dankeschön gilt dem hiesigen Fahrradgeschäft BICI, das die Wartung der Station übernimmt.

Übrigens: Die Pumpe eignet sich auch für Rollstühle und Kinderwagen.

 

10 Jahre Bürgerstiftung Weingarten – von Bürgern für Bürger

Viele Projekte konnten gefördert und verwirklicht werden. Weitere Stifterinnen und Stifter sind willkommen. Spenden werden auch weiterhin benötigt. Jeder ideelle Beitrag zur Arbeit der Stiftung ist erwünscht.

Als am 15. Mai 2013 76 Stifterinnen und Stifter zur Gründungsversammlung der Bürgerstiftung Weingarten im Kornhaus zusammenkamen und der Gründungakt am 3. Juni des Jahres mit der Anerkennung der Stiftung als rechtsfähig durch das Regierungspräsidium Tübingen zum Abschluss kam, lag für die zwölf Mitglieder des Gründungskomitees unter der Leitung von Rechtsanwalt Martin Springer bereits eine einjährige Vorbereitungszeit zurück. Ziel ihrer Arbeit war es, den Gemeinsinn der Weingartener Bürgerschaft zu mobilisieren und mit einer Stiftung das Wohl der Stadt und ihrer Bürger in vielfältiger Art und Weise zu unterstützen, die Stadt lebens- und liebenswert zu machen und zu erhalten.

Unterstützt wurden die Freiwilligen vom damaligen Oberbürgermeister Markus Ewald, der die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements erkannte und förderte. Mit einem Stiftungsvermögen von 89.050 € ging die Bürgerstiftung an den Start. Bewusst wurde der satzungsmäßige Mindestbetrag einer Zustiftung auf 500 € festgelegt. Dieser Mindesteinsatz berechtigt zur Teilnahme an den Stifterversammlungen und bietet damit die Möglichkeit, sich an der Arbeit der Stiftung zu beteiligen. Sie ist eine Stiftung von Bürgern für Bürger.

Mit den Mieteinnahmen aus vier Eigentumswohnungen ihrer Gründungsstifterin Brigitte M. Weizenegger steht die Fördertätigkeit der Bürgerstiftung heute auf einer soliden finanziellen Basis, unabhängig von einem schwankenden Spendenaufkommen und den Schwankungen der Einnahmen aus dem Geldvermögen. Das Stiftungsvermögen liegt bei rund 1 Mio €.

Gefördert wurden die in der Satzung festgelegten Zwecke: Kunst und Kultur, Heimatpflege, Natur- und Umweltschutz, Gesundheitsförderung, Bildung, Erziehung, Sport, Menschen in sozialer Not, Völkerverständigung und Bürgerschaftliches Engagement. Mit 38 Prozent der Fördersumme nimmt der Bereich Bildung, Erziehung und Sport bislang eine Spitzenstellung der Fördertätigkeit ein, gefolgt vom Bereich Bürgerschaftliches Engagement mit 17 und Kunst und Kultur mit 13 Prozent.

Zu den Highlights gehören die Anschaffung zweier Defibrillatoren – bei der Volksbank und im Martinus Café – und die Instandsetzung des Grillplatzes Nessenreben. Die „KOMM- Festivals“ und die „Umsonst und Draußen“ Festivals konnte die Stiftung über die Jahre mit über 6.000 € fördern. Ein besonderes Anliegen der Bürgerstiftung ist die Einzelfallhilfe von Menschen in sozialen Notlagen. Obwohl die Absicherung der Menschen vor den Daseinsrisiken bei uns ein vergleichsweise hohes Niveau hat, kommt es in Einzelfällen immer wieder zu Notlagen, die durch das Raster der öffentlichen Hilfe fallen. In diesen Fällen kann die Bürgerstiftung einspringen, oft nur mit relativ geringen Beträgen.

Mit ihrer heutigen Finanzkraft kann sich die Stiftung im laufenden Jahr auch an größeren Projekten beteiligen. Hier sticht die Förderung des „Kick-Käfigs“ mit einer Summe von 5.000 € heraus, es ist ein Projekt des Jugendgemeinderates mit einem Gesamtumfang über 100.000 €. Ein Eigenprojekt der Bürgerstiftung ist eine Fahrrad-Reparatursäule, die in der Nähe des Stadtgartens aufgestellt wurde. Mit leistet die Stiftung einen kleinen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Ein weiteres Eigenprojekt zum zehnjährigen Jubiläum ist die Aufstellung eines „Bewegungs-Parcours“ im Stadtgarten. Hierfür will die Bürgerstiftung über 45.000 € investieren.

Lesen Sie unseren Newsletter mit der ausführlichen Darstellung unserer zehnjährigen Tätigkeit: Newsletter 10-jähriges Jubiläum

„Ma(h)lZeit“ – in Gesellschaft essen –

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Foto: v.l.: M. Gröber, M. Ganal, K. Binder, T. Kiechle, P. Didszun, I. Köberle-Jakubek

Mit 1000 € fördert die Bürgerstiftung Weingarten in diesem Jahr das Projekt „Ma(h)lZeit“  einfach essen – sich begegnen“ der katholischen Kirchengemeinde Weingarten

Seit März 2023 bietet die katholische Kirchgemeinde Weingarten an jedem Mittwoch zwischen 12 und 13 Uhr im Gemeindehaus Sankt Martin in der Irmentrudstraße ein Mittagessen für 3 € nebst Kaffee und Kuchen für 1 € an. Organisiert wird dieses Angebot von einem ehrenamtlichen Team mit Marlies Ganal, Tina Kiechle, Gise Koch-Zülke, Iris Köberle-Jakubek und der hauptamtlichen Gemeindereferentin Monika Gröber. Dahinter stehen 30 weitere ehrenamtliche Helfer, die in vier Arbeitsteams an jedem Mittwoch den Speiseraum schmücken, für 80 Personen eindecken, das Essen aus Ravensburg holen, vor Ort austeilen und danach das Geschirr spülen. Dankbar erwähnt Gröber auch den Einsatz von Iris Herzogenrath, die das Projekt mit ihrem Rat und ihren vielfältigen Beziehungen fördert.

Die Idee dahinter ist, so Monika Gröber, den Bürgern Weingartens ein preiswertes Essen in Gesellschaft mit anderen Bürgern anzubieten. Alle, die sich in diesem Projekt engagieren, eint der Geist der Gemeinschaft, in der sich alle Teilnehmer, unabhängig von Status, Herkunft, Reichtum oder Konfession „auf Augenhöhe begegnen“. So hörte man es von den Mitgliedern des Kern-Teams, als sie Katja Binder und Peter Didszun von der Bürgerstiftung ihr Projekt vorstellten.

Stolz ist das Team auf die Qualität des Essens. „Es ist qualitativ gut, gesund und frisch“, sagt Iris Köberle-Jakubek. Viel Wert legen die Arbeitsteams auf die einladende Atmosphäre des Speiseraums. So ist jeder Tisch mit einer Decke geschmückt, in die das Logo von „Mahlzeit“ eingestickt ist – auch in ehrenamtlicher Tätigkeit. Der Preis sei bewusst niederschwellig gewählt.

Das Angebot wird angenommen; davon konnten sich die Vertreter der Bürgerstiftung überzeugen. „Unsere Idee hat Anklang gefunden“, bestätigt Monika Gröber. Es gebe viele regelmäßige Besucher. Unter ihnen entstehe Gemeinschaft. So gebe es seit einiger Zeit einen „Witwentisch“, an dem sich Besucherinnen mit dieser Lebenslage treffen und austauschen. Auch unter den ehrenamtlich Tätigen, so Tina Kiechle, bilde sich ein Teamgeist in der Verbundenheit mit der Aufgabe. Ihre Wertschätzung der Besucher werde durch deren Wertschätzung für ihre Tätigkeit erwidert.

Die Finanzierung des Projekts ist indes nicht auf Dauer gesichert. Monika Gröber sucht unentwegt nach Sponsoren. Den laufenden Ausgaben von 500 € für jeden Mittagstisch stehen Einnahmen aus dem Verkauf und Spenden von max. 400 € gegenüber. Dankbar erwähnt sie in diesem Zusammenhang die Unterstützung der Gesamtkirchengemeinde. Der Bürgerstiftung Weingarten sei sie für ihre Unterstützung besonders dankbar. Sie hoffe auf einen ähnlich positiven Bescheid im Falle eines Folgeantrags, fügt sie lächelnd hinzu. Für Vorstandsmitglied Katja Binder passt die Förderung des Projekts „Mahlzeit“ sehr genau zur Zielsetzung der Bürgerstiftung als einer Stiftung von Bürgern für Bürger.