10 Jahre Bürgerstiftung Weingarten – von Bürgern für Bürger

Viele Projekte konnten gefördert und verwirklicht werden. Weitere Stifterinnen und Stifter sind willkommen. Spenden werden auch weiterhin benötigt. Jeder ideelle Beitrag zur Arbeit der Stiftung ist erwünscht.

Als am 15. Mai 2013 76 Stifterinnen und Stifter zur Gründungsversammlung der Bürgerstiftung Weingarten im Kornhaus zusammenkamen und der Gründungakt am 3. Juni des Jahres mit der Anerkennung der Stiftung als rechtsfähig durch das Regierungspräsidium Tübingen zum Abschluss kam, lag für die zwölf Mitglieder des Gründungskomitees unter der Leitung von Rechtsanwalt Martin Springer bereits eine einjährige Vorbereitungszeit zurück. Ziel ihrer Arbeit war es, den Gemeinsinn der Weingartener Bürgerschaft zu mobilisieren und mit einer Stiftung das Wohl der Stadt und ihrer Bürger in vielfältiger Art und Weise zu unterstützen, die Stadt lebens- und liebenswert zu machen und zu erhalten.

Unterstützt wurden die Freiwilligen vom damaligen Oberbürgermeister Markus Ewald, der die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements erkannte und förderte. Mit einem Stiftungsvermögen von 89.050 € ging die Bürgerstiftung an den Start. Bewusst wurde der satzungsmäßige Mindestbetrag einer Zustiftung auf 500 € festgelegt. Dieser Mindesteinsatz berechtigt zur Teilnahme an den Stifterversammlungen und bietet damit die Möglichkeit, sich an der Arbeit der Stiftung zu beteiligen. Sie ist eine Stiftung von Bürgern für Bürger.

Mit den Mieteinnahmen aus vier Eigentumswohnungen ihrer Gründungsstifterin Brigitte M. Weizenegger steht die Fördertätigkeit der Bürgerstiftung heute auf einer soliden finanziellen Basis, unabhängig von einem schwankenden Spendenaufkommen und den Schwankungen der Einnahmen aus dem Geldvermögen. Das Stiftungsvermögen liegt bei rund 1 Mio €.

Gefördert wurden die in der Satzung festgelegten Zwecke: Kunst und Kultur, Heimatpflege, Natur- und Umweltschutz, Gesundheitsförderung, Bildung, Erziehung, Sport, Menschen in sozialer Not, Völkerverständigung und Bürgerschaftliches Engagement. Mit 38 Prozent der Fördersumme nimmt der Bereich Bildung, Erziehung und Sport bislang eine Spitzenstellung der Fördertätigkeit ein, gefolgt vom Bereich Bürgerschaftliches Engagement mit 17 und Kunst und Kultur mit 13 Prozent.

Zu den Highlights gehören die Anschaffung zweier Defibrillatoren – bei der Volksbank und im Martinus Café – und die Instandsetzung des Grillplatzes Nessenreben. Die „KOMM- Festivals“ und die „Umsonst und Draußen“ Festivals konnte die Stiftung über die Jahre mit über 6.000 € fördern. Ein besonderes Anliegen der Bürgerstiftung ist die Einzelfallhilfe von Menschen in sozialen Notlagen. Obwohl die Absicherung der Menschen vor den Daseinsrisiken bei uns ein vergleichsweise hohes Niveau hat, kommt es in Einzelfällen immer wieder zu Notlagen, die durch das Raster der öffentlichen Hilfe fallen. In diesen Fällen kann die Bürgerstiftung einspringen, oft nur mit relativ geringen Beträgen.

Mit ihrer heutigen Finanzkraft kann sich die Stiftung im laufenden Jahr auch an größeren Projekten beteiligen. Hier sticht die Förderung des „Kick-Käfigs“ mit einer Summe von 5.000 € heraus, es ist ein Projekt des Jugendgemeinderates mit einem Gesamtumfang über 100.000 €. Ein Eigenprojekt der Bürgerstiftung ist eine Fahrrad-Reparatursäule, die in der Nähe des Stadtgartens aufgestellt wurde. Mit leistet die Stiftung einen kleinen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Ein weiteres Eigenprojekt zum zehnjährigen Jubiläum ist die Aufstellung eines „Bewegungs-Parcours“ im Stadtgarten. Hierfür will die Bürgerstiftung über 45.000 € investieren.

Lesen Sie unseren Newsletter mit der ausführlichen Darstellung unserer zehnjährigen Tätigkeit: Newsletter 10-jähriges Jubiläum

„Ma(h)lZeit“ – in Gesellschaft essen –

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Foto: v.l.: M. Gröber, M. Ganal, K. Binder, T. Kiechle, P. Didszun, I. Köberle-Jakubek

Mit 1000 € fördert die Bürgerstiftung Weingarten in diesem Jahr das Projekt „Ma(h)lZeit“  einfach essen – sich begegnen“ der katholischen Kirchengemeinde Weingarten

Seit März 2023 bietet die katholische Kirchgemeinde Weingarten an jedem Mittwoch zwischen 12 und 13 Uhr im Gemeindehaus Sankt Martin in der Irmentrudstraße ein Mittagessen für 3 € nebst Kaffee und Kuchen für 1 € an. Organisiert wird dieses Angebot von einem ehrenamtlichen Team mit Marlies Ganal, Tina Kiechle, Gise Koch-Zülke, Iris Köberle-Jakubek und der hauptamtlichen Gemeindereferentin Monika Gröber. Dahinter stehen 30 weitere ehrenamtliche Helfer, die in vier Arbeitsteams an jedem Mittwoch den Speiseraum schmücken, für 80 Personen eindecken, das Essen aus Ravensburg holen, vor Ort austeilen und danach das Geschirr spülen. Dankbar erwähnt Gröber auch den Einsatz von Iris Herzogenrath, die das Projekt mit ihrem Rat und ihren vielfältigen Beziehungen fördert.

Die Idee dahinter ist, so Monika Gröber, den Bürgern Weingartens ein preiswertes Essen in Gesellschaft mit anderen Bürgern anzubieten. Alle, die sich in diesem Projekt engagieren, eint der Geist der Gemeinschaft, in der sich alle Teilnehmer, unabhängig von Status, Herkunft, Reichtum oder Konfession „auf Augenhöhe begegnen“. So hörte man es von den Mitgliedern des Kern-Teams, als sie Katja Binder und Peter Didszun von der Bürgerstiftung ihr Projekt vorstellten.

Stolz ist das Team auf die Qualität des Essens. „Es ist qualitativ gut, gesund und frisch“, sagt Iris Köberle-Jakubek. Viel Wert legen die Arbeitsteams auf die einladende Atmosphäre des Speiseraums. So ist jeder Tisch mit einer Decke geschmückt, in die das Logo von „Mahlzeit“ eingestickt ist – auch in ehrenamtlicher Tätigkeit. Der Preis sei bewusst niederschwellig gewählt.

Das Angebot wird angenommen; davon konnten sich die Vertreter der Bürgerstiftung überzeugen. „Unsere Idee hat Anklang gefunden“, bestätigt Monika Gröber. Es gebe viele regelmäßige Besucher. Unter ihnen entstehe Gemeinschaft. So gebe es seit einiger Zeit einen „Witwentisch“, an dem sich Besucherinnen mit dieser Lebenslage treffen und austauschen. Auch unter den ehrenamtlich Tätigen, so Tina Kiechle, bilde sich ein Teamgeist in der Verbundenheit mit der Aufgabe. Ihre Wertschätzung der Besucher werde durch deren Wertschätzung für ihre Tätigkeit erwidert.

Die Finanzierung des Projekts ist indes nicht auf Dauer gesichert. Monika Gröber sucht unentwegt nach Sponsoren. Den laufenden Ausgaben von 500 € für jeden Mittagstisch stehen Einnahmen aus dem Verkauf und Spenden von max. 400 € gegenüber. Dankbar erwähnt sie in diesem Zusammenhang die Unterstützung der Gesamtkirchengemeinde. Der Bürgerstiftung Weingarten sei sie für ihre Unterstützung besonders dankbar. Sie hoffe auf einen ähnlich positiven Bescheid im Falle eines Folgeantrags, fügt sie lächelnd hinzu. Für Vorstandsmitglied Katja Binder passt die Förderung des Projekts „Mahlzeit“ sehr genau zur Zielsetzung der Bürgerstiftung als einer Stiftung von Bürgern für Bürger.

 

Gemeinsam für ein sauberes Weingarten

Mit 500 € hat die Bürgerstiftung Weingarten die Aktion „Kippentag“ des Vereins „Bürger in Kontakt“ unterstützt. Damit beteiligte sich die Stiftung an den Sachkosten der Aktion sowie einem Imbiss für die freiwilligen Helfer.

Wir alle wissen es und dennoch geschieht es: Das achtlose Wegwerfen von Zigarettenkippen ist nicht harmlos. Es sieht nicht nur unschön aus, es ist auch unweltschädlich. Die Kippen mit ihren Schadstoffen können das Grundwasser verunreinigen und den Pflanzenwuchs beeinflussen. Auch anderer Abfall findet sich immer wieder in allen Teilen der Stadt.

Dieses Problems hat sich der Verein „Bürger in Kontakt“, der in vielfältiger Weise das bürgerschaftliche Engagement in Weingarten bündelt und organisiert, angenommen. In Kooperation mit Vereinen, Kindergärten, Kindertagesstätten und freiwilligen Bürgerinnen und Bürgern rief BiK zu einer „Stadtputzte am Wochende 21. und 22. April auf.

Mehr als 1000 freiwillige Helfer haben, begünstigt von schönstem Frühlingswetter, an dieser Aktion teilgenommen. Um 12 Uhr traf man sich dann am Samstag nach getaner Arbeit im Stadtgarten am Würstchenstand. Auch Oberbürgermeister Clemens Moll und Bürgermeister Alexander Geiger waren mit dabei. Es zeigte sich, dass die Aktion nicht umsonst war. Ein ganzer Berg von Müllsäcken kam da zusammen.

OB Moll dankte allen Helfern für ihren freiwilligen Einsatz. Auch der Bürgerstiftung Weingarten, die durch ihre Vorsitzende Anke Martin und Vorstandsmitglied Katja Binder vertreten war, sprach er seinen Dank aus, diese Aktion durch ihren finanziellen Beitrag ermöglicht zu haben. Anke Martin betonte, dass die Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements zu den grundlegenden Zielen der Förderarbeit der Stiftung gehört.

Lesen Sie dazu auch den Bericht der Stadt in “Weingarten im Blick” Artikel WiB 28_04_2023

Text: Peter Didszun

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v. l.: Monika Binder, Walter Reischmann (beide Bürger in Kontakt), OB Clemens Moll, Anke Martin, Katja Binder (beide Bürgerstiftung Weingarten), Carolin Schattmann (Stadtverwaltung), BM Alexander Geiger
Bild: Alexandra Pick

Bürgerstiftung Weingarten unterstützt “Minispielfeld”

Der Jugendgemeinderat der Stadt Weingarten engagiert sich bereits seit 2017 für die Umsetzung eines Projekts “Kick-Käfig” (Minispielfeld). Die Kosten für den Bau dieses Spielfelds liegen bei mindestens 100.000 €, eine Summe, die die Stadt aus Haushaltsmitteln angesichts ihrer Pflichtaufgaben allein nicht aufbringen kann.  Das Sponsoring der Bürgerstiftung Weingarten in  Höhe von 5.000 € stellt einen Meilenstein in der Realisierung dieses Projekts dar, heißt es dazu in der Mitteilung der Stadt in “Weingarten im Blick”..

Weitere Spenden sind notwendig.

Lesen Sie dazu den Bericht  Ârtikel WiB 17_03_2023

 

Ein Gruß von der Bürgerstiftung

Mit kleinen und größeren Fördermaßnahmen hat die Bürgerstiftung Weingarten auch im Jahr 2022 dazu beigetragen, die Lebensqualität unserer Stadt noch ein wenig besser zu machen. Ein Schwerpunkt ihrer Förderung lag wiederum auf der sozialen Integration der Bürgerschaft.

So konnte mit Unterstützung der Bürgerstiftung für die Betreuung der Kinder von ukrainischen Flüchtlingsfamilien eine sprachkundige pädagogische Fachkraft eingestellte werden. Gefördert wurde ein Videoprojekt mit der Theater-Gruppe „Lautsprecher“ des Körperbehindertenzentrums Weingarten. Vorstandsmitglied Gerhard Wirbel, der an der Premiere teilnahm, war beeindruckt und sprach von einer „unglaublich tollen Veranstaltung“. Mit Unterstützung der Bürgerstiftung hat der Nikolaus die Kinder in drei Flüchtlingsunterkünften der Stadt besucht.

Daneben wurde das Schulobstangebot für die Schüler der Realschule Weingarten wieder aufgenommen. Und auch in diesem Jahr hat die Bürgerstiftung wieder einzelnen bedürftigen Bürgern in ihrer Notlage geholfen, so etwa einer Bürgerin mit einem Gutschein für das Futter ihrer Katze.

Die Bürgerstiftung Weingarten bedankt sich bei allen Unterstützern für ihren Einsatz. Allen Bürgern wünscht sie ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für 2023. Behalten Sie uns in guter Erinnerung. Wir freuen uns über jede Spende und jede Rückmeldung.

Bürgerstiftung neu aufgestellt

Mit den jüngsten satzungsmäßigen Wahlen hat sich die Bürgerstiftung Weingarten neu aufgestellt.

 Der vom Stiftungsrat neu gewählte Vorstand ist straffer organisiert und besteht nun aus drei Mitgliedern: der neuen Vorsitzenden Anke Martin und dem Finanzvorstand Gerhard Wirbel. Beide waren bisher schon im Vorstand tätig. Anke Martin wird ihre bisherige Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit auch weiterhin wahrnehmen. Neu in den Vorstand wurde Katja Binder gewählt, die bisher dem Stiftungsrat angehörte. Sie wird künftig für die Planung und Durchführung der Projekte zuständig sein.

Mit dem bisherigen Vorsitzenden Martin Springer und seinem Vorstandskollegen Dieter Rummler haben sich zwei profilierte Mitglieder aus dem Vorstand zurückgezogen, die die Bürgerstiftung über viele Jahre geprägt haben. Als Mitglieder des Gründungskomitees waren sie beide an der Errichtung der Stiftung im Jahre 2013 maßgeblich beteiligt, an vorderster Stelle Martin Springer in seiner Funktion als Koordinator des Gründungskomitees.

Springer wurde auf der Gründungsversammlung der Stiftung auch zum Vorsitzenden gewählt, während Dieter Rummler im Vorstand mit der Mittelbeschaffung betraut war. Beide haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Bürgerstiftung ihre Aufgaben zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger erfolgreich wahrnehmen konnte. Für ihren Einsatz wurden sie vom Vorsitzenden des Stiftungsrats mit einem Weingeschenk geehrt.

Coronabedingt musste die Wahl des Vorstands um ein Jahr verschoben werden. Damit fiel sie zusammen mit der Neuwahl des Stiftungsrats, der von der Stifterversammlung zu wählen war. Hier stellten sich Rudolf Bindig, Peter Didszun, David Roth und Elfriede Martin erneut erfolgreich zur Wahl. Neu in das Aufsichtsgremium wurden Ute Hermann und Regina Kollmann gewählt.

Text: Peter Didszun

Ein Ort der Zuversicht zum Spielen und Lernen

Seit dem 1. Juli sichert die Bürgerstiftung Weingarten die pädagogische Betreuung von rund 35 ukrainischen Kindern und Jugendlichen in der Flüchtlingsunterkunft der Caritas Bodensee-Oberschwaben im ehemaligen Krankenhaus Vierzehn Nothelfer.

Vom Mai dieses Jahres an verantwortet die Caritas die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge in Weingarten in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Ravensburg und der Stadt Weingarten. Überwiegend sind dies Frauen und Kinder. Inzwischen hat sie dort ein vielfältiges Angebot für die Familien geschaffen, wie die Sprecherin Ute-Marie Reichert berichtet. Dazu zählt auch die Betreuung der Kinder und Jugendlichen vom Kleinkind bis zum Heranwachsenden, die mit ihren Müttern in der Unterkunft leben.

In den ersten Wochen haben dies ehrenamtliche Helfer übernommen. Seitens der Caritas nimmt sich Rita Feyrer vor Ort mit großem Engagement der Kinderbetreuung und der Betreuung der Ehrenamtlichen an. Eine angemessene pädagogische Betreuung ist allerdings in diesem Rahmen nicht möglich.

Schulpflichtige Kinder werden nach den Sommerferien teilweise in Klassen Weingartener Schulen integriert, soweit die Familien längerfristig am Ort bleiben. Sie benötigen pädagogische Begleitung bei Hausaufgaben, beim Deutschunterricht und bei Sport und Spiel. Da in den hiesigen Kitas nur wenige oder gar keine freien Plätze zur Verfügung stehen, müssen auch für diese Altersgruppe Lern- und Spielangebote geschaffen werden.

Für eine solche Aufgabe bedarf es einer pädagogischen Fachkraft, die möglichst auch die ukrainische Sprache beherrscht. Hier konnte die Bürgerstiftung Weingarten einspringen und 4000 € für die Beschäftigung einer Mitarbeiterin bereitstellen. Mit Frau Olha Litvinova, einer ausgebildeten Lehrerin für Deutsch und Englisch aus der Ukraine, konnte auch eine qualifizierte Bewerberin eingestellt werden. Sie ist nun für 6 Monate halbtags dort tätig. Sollten die Umstände dies erfordern, scheint auch eine Anschlussfinanzierung möglich.

Nach wie vor arbeiten ehrenamtliche Helfer wie etwa Philipp David im liebevoll eingerichteten Spielezimmer im obersten Stock des Vierzehn Nothelfer, das ein Ort der Zuversicht für die Kinder sein soll. Fußballtrainer Maykel Redondo sorgt für sportliche Betätigung.

Für den Vorstand der Bürgerstiftung gab Anke Martin ihrer Freude Ausdruck, dass mit diesem Projekt einmal mehr die Solidarität der Weingartener Bürgerschaft mit dem Leid der ukrainischen Flüchtlinge bekundet wird. Die Kinder- und Jugendbetreuung im Vierzehn Nothelfer sei auch ein Ort der Begegnung Weingartener Bürger mit den Flüchtlingen. Damit entspreche das Projekt der Intention des Förderfonds „Auf Augenhöhe“, der bürgerschaftliches Engagement und Bürgerstiftungen bei Hilfen für Flüchtlinge aus der Ukraine unterstützt und dem die Bürgerstiftung Weingarten die Finanzierung dieses Projekts verdanke.

 

Text: Peter Didszun

Bild: Anke Martin

 

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obere Reihe: 1. v. l. Anke Martin, Bürgerstiftung; 2. v. l. Olha Litvinova; Erzieherin; 3. v. l. Rita Feyrer, Caritas Bodensee-Oberschwaben; untere Reihe: 3. v.l. Philipp David, ehrenamtlicher Helfer

Bürgerstiftung Weingarten ermöglicht Teilnahme am Fußballcamp

Mit Hilfe der Bürgerstiftung Weingarten konnte der Sohn eines alleinerziehenden Vaters im Sommer am Fußballcamp des SV Weingarten teilnehmen.

Der Vater war zu diesem Zeitpunkt arbeitslos, weil er sich zusätzlich zu den coronabedingten Belastungen um seine behinderte Tochter kümmern musste. Mit dieser Fördermaßnahme in Höhe von 139 € beteiligte sich die Bürgerstiftung am Projekt „Minimierung der Coronafolgen“ des Landkreises Ravensburg.

Gemeinsam mit anderen Stiftungen im Kreis organisierte das Landratsamt Angebote für Schüler und Eltern, die durch externen häuslichen Unterricht, Kinderbetreuung und coronabedingten Verlust des Arbeitsplatzes großen Belastungen ausgesetzt waren. Auf vielfache Weise sollte das soziale Miteinander von Kindern und Jugendlichen gefördert und die Eltern entlastet werden.

Informationen zum Projekt des Landkreises finden sich auf seiner Homepage:
https://www.rv.de/landkreis/presseservice/Pressemitteilungen/_gemeinsam+
gutes+tun_+_+abmilderung+von+pandemiefolgen+fuer+kinder_+jugendliche+
und+familien+im+landkreis+ravensburg

Text: Peter Didszun

Die richtigen Weichen gestellt

Bürgerstiftung Weingarten hilft Schülerin und Schüler beim Übergang in weiterführende Schule

Mit einem Beitrag von 4500 € beteiligt sich die Bürgerstiftung an der Förderung einer Schülerin und eines Schülers aus Weingarten, um ihnen den Weg zu einem höheren Schulabschluss zu ermöglichen.

Auch in Weingarten gibt es Schulkinder, die von ihrem schulischen Potential und ihrer Lernmotivation her die Voraussetzungen für eine höhere Schullaufbahn mitbringen, jedoch aus unterschiedlichen Gründen zu Hause kaum oder wenig Unterstützung haben, um diesen Weg auch bis zum Abitur zu schaffen. Für eine Schülerin und einen Schüler aus Weingarten ermöglicht die Bürgerstiftung Weingarten eine individuelle Förderung, die ihnen den Einstieg in die weiterführende Schule erleichtern und sie auf ihrem weiteren Weg stärken und ermutigen soll.

Die Förderung geschieht im Rahmen des Projekts „WEICHENSTELLUNG für Viertklässler“ der ZEIT Stiftung in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Bernd Reinhoffer konzipiert und von der Karl-Schlecht-Stiftung finanziert, konnte das Projekt 2014 erstmals in Baden-Württemberg umgesetzt werden. Mittlerweile organisiert Florian Ewald als akademischer Mitarbeiter diese und weitere 15 Maßnahmen im Rahmen dieses Projekts im Kreis Ravensburg. Nele Bettinga, eine Studentin an der PH für das Lehramt an Grundschulen, ist die Mentorin der beiden Schulkinder.

Ihre Mentees, wie sie in der Fachsprache genannt werden, sind von ihren Klassenlehrern für diese Förderung im Einvernehmen mit ihren Eltern vorgeschlagen worden. Nele Bettinga beschreibt sie als wissbegierig, aber zurückhaltend. Beide haben Migrationshintergrund. In beiden Fällen ist der Erwerb von Deutsch als Schriftsprache ein wesentliches Element der Förderung. Wie Florian Ewald mit Beispielen ausführt, ist Migrationshintergrund jedoch keineswegs der einzige Umstand, warum manche Schulkinder einer solchen Förderung bedürfen, um ihr Potential auch zu entwickeln.

Die Förderung beginnt in der vierten Grundschulklasse. Frau Bettinga begleitet ihre Schützlinge für drei Stunden im Unterricht. Einmal in der Woche gibt sie ihnen je eine Stunde zur Einzelförderung. Dabei spricht sie mit ihnen individuelle Förderziele ab. Darüber hinaus begleitet sie ihre Mentees bei einem außerschulischen Kulturprogramm, das von der Pädagogischen Hochschule gemeinsam mit dem regionalen Bildungsbüro des Landkreises Ravensburg zusammengestellt wird.

Das alles geschieht in Supervision mit dem Projektkoordinator und in enger Zusammenarbeit mit den Lehrern der Schulkinder und den Eltern. Wichtig ist Nele Bettinga auch der monatliche Austausch mit andern Mentoren und Mentorinnen. Sie alle sind in einem Kompaktseminar für ihre Aufgabe vorbereitet worden.

Nach dem Übergang in die weiterführende Schule ist die Förderung für zwei weitere Jahre vorgesehen, wobei die Hospitation im Unterricht reduziert wird. Florian Ewald erklärt dazu, dass die Förderung nicht ausschließlich auf die gymnasiale Laufbahn ausgerichtet ist. Auch eine Gemeinschaftsschule kommt als weiterführende Schule in Betracht. Entscheidend ist die individuelle Entwicklung des geförderten Schulkinds.

Für die Bürgerstiftung Weingarten steht dieses Projekt in einer Reihe mit ihrer bisherigen Förderstrategie, die auf die Verbesserung der Lebenssituation der Einwohner unserer Stadt gerichtet ist. In den für die drei Jahre und beide Schüler veranschlagten Kosten sind insbesondere die Entgelte für die studentische Mentorin, die Personalkosten für die Projektkoordination, die Kosten für das Kulturprogramm sowie Material- und Fahrtkosten für die Mentorin enthalten. An diesem Aufwand beteiligt sich die Bürgerstiftung mit 4.500 €.

Die Verantwortlichen des Projekts Weichenstellung bemühen sich um seine Verstetigung ihres Ansatzes für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungswesen. Ihre Erfahrungen mit dem zeitlich begrenzt angelegten Projekt zeigen, dass auch in Zukunft einzelne Schülerinnen und Schüler einer individuellen, das schulische Lernprogramm ergänzenden Förderung bedürfen, um ihr Potenzial zu entfalten und ihre Lebenschancen zu verbessern.

 

Text: Peter Didszun

Bürgerstiftung trauert um Otto Gindele

Die Bürgerstiftung Weingarten trauert um ihren Premiumgründungsstifter Otto Gindele. Mit seinem herausragenden Stiftungsbetrag hat Bäckermeister Gindele wesentlichen Anteil an der Gründung unserer Stiftung von Bürgern für Bürger. An der Arbeit der Stiftung hat er weiterhin durch die Mitarbeit in der Stifterversammlung und im direkten Austausch mit dem Vorstand lebhaften Anteil genommen. Er hat sie insbesondere auch durch jährliche Spenden sehr großzügig unterstützt.

Das Engagement von Otto Gindele für die Bürgerstiftung war Ausdruck seiner Verbundenheit mit der Stadt und ihren Bürgern, in der er als Geschäftsmann erfolgreich tätig sein konnte. Er war überzeugt, dass zu seinem wirtschaftlichen Erfolg auch das Vertrauen und der Rückhalt der Bürger beigetragen haben. Deshalb wollte er durch die Unterstützung der Bürgerstiftung etwas zurückgeben. Das wissen wir von ihm selbst.

Die Bürgerstiftung Weingarten wird Otto Gindele stets in dankbarer Erinnerung behalten. Seiner Familie gilt ihre herzliche Anteilnahme.

Text: Peter Didszun